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INHALT:

Begriffe und Anforderungen Nach der deutschen Norm DIN 4102-1 werden nichtbrennbare Baustoffe in die Baustoffklasse A mit der Unter­teilung in die Klassen A1 und A2 eingeordnet. Brennbare Baustoffe gehören zur Bau­stoff­ klasse B mit den Klassen B1, B2 und B3, wie in Tabelle 1 ange­geben. Bei der Klassifizierung des Brandver­haltens nach europäischer Norm werden dagegen die Baustoffe bzw. Bauprodukte in sogar 7 Klassen eingeteilt: A1, A2, B, C, D, E und F. Darüberhinaus werden bei der europä­i­ schen Normung als zusätzliche Prüf- bzw. Klassifizierungskriterien die Rauch­ent­ wicklung (s = smoke) sowie das brennende Abfal­len/Abtropfen (d = droplets) aufgenommen. Beide Kriterien werden in jeweils 3 Ab­stufungen berücksichtigt: Rauchentwicklung s: s1 – keine/kaum Rauchentwicklung s2 – beschränkte Rauchentwicklung s3 – unbeschränkte Rauchentwicklung Brennendes Abfallen/Abtropfen d: d0 – kein Abtropfen d1 – kein fortdauerndes Abtropfen d2 – deutliches Abtropfen Dies hat zur Folge, dass die europäische Klassifizierung zum Brandver­halten von Baustoffen/Bauprodukten deutlich mehr und nach deutscher Norm bisher nicht ­bekannte Klassen enthält, wie in Tabelle 1 dargestellt. In Tabelle 1 sind die Baustoffklassen nach DIN 4102-1 bzw. nach DIN EN 13501-1 direkt gegenübergestellt. Diese Gegen­ über­stellung macht auf einen weiteren wichtigen Aspekt aufmerksam, dass nämlich die Klassen nach deutscher bzw. europäischer Norm wegen unterschiedlicher/ zu­sätz­licher Prüfverfahren nicht vollständig vergleichbar sind. Besonders eindrucksvoll lässt sich dies ver­ anschaulichen an der Baustoff­klas­se A2. Ein Bauprodukt, das nach DIN EN 13501-1 in der europäischen Klasse A2 eingestuft ist, ist nur dann ein nichtbrennbarer Baustoff (ähnlich der Klasse A2 nach DIN 4102-1), wenn gleichzeitig die Kriterien „Rauchent­ wicklung“ und „Brennendes Abtrop­fen“ mit s1 bzw. d0 klassifiziert sind. Sobald auch nur eines dieser Kriterien mit s2, s3, d1 oder d2 eingestuft ist, handelt es sich nach euro­pä­i­scher Klassifizierung bereits um ein schwerentflammbares Bauprodukt! Tabelle 1: Zuordnung der Klassen zum Brandverhalten von Baustoffen/ Bauprodukten* gemäß DIN 4102-1 bzw. DIN EN 13501-1 Bauaufsichtliche Anforderungen Zusatzanforderungen keine Rauch­ entwicklung kein brennendes Abtropfen/ Abfallen Europäische Baustoffklasse nach DIN EN 13501-1 Deutsche Baustoffklasse nach DIN 4102-1 nichtbrennbar ohne Anteile von brennbaren Baustoffen nichtbrennbar mit Anteilen von brennbaren Baustoffen schwer­ entflammbar normal­ entflammbar x x x x x x x leichtentflammbar * ohne Bodenbeläge x A1 A1 x A2 - s1 d0 A2 x B, C - s1 d0 B1 x A2, B, C - s2 d0 x A2, B, C - s3 d0 A2, B, C - s1 d1 A2, B, C - s1 d2 A2, B, C - s3 d2 x D - s1 d0 B2 x D - s2 d0 x D - s3 d0 D - s1 d2 D - s2 d2 D - s3 d2 xE E - d2 F F B3 8.2 Ermittlung bzw. Nachweis der Baustoffklassen a) durch Brandversuche Im Rahmen der deutschen Norm wird die Baustoffklasse auf der Grundlage von Prüfungen nach DIN 4102-1 ermittelt und z. B. durch eine Allge­meine Bauauf­sichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) nachgewiesen. Baustoffe, die unter den Begriff Baupro­ dukt nach den Landesbau­ord­nungen fallen und die zwar die allgemeinen Anforderungen an die jewei­lige Baustoff­klasse erfüllen, - für deren Klassifizierung jedoch die ­Prüf­ergebnisse nach obiger Norm allein nicht ausreichen (siehe DIN 4102-1, Abs. 5.1.2.1, 5.2.2.1 und 6.1.2.1) oder - bei denen jedoch die Voraus­setzungen für die Klassifizierung durch Ergebnisse aus zusätzlichen Prüfungen nach anderen Prüfver­fahren erfüllt werden sollen, bedürfen zusätzlicher Beurteilungen bzw. Nachweise (vgl. 3. Allgemeines). Alternativ kann im Rahmen der europäischen Norm die „Baustoffklasse“ auf der Grundlage von Prüfungen ermittelt werden und die Klassifizierung nach DIN EN 13501-1 erfolgen, vorausgesetzt, dass für das zu prüfende Bauprodukt bereits eine europäi­ sche Produktnorm existiert. 12


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